Großbartloff

Großbartloff - Blick vom Schimberg Das Dorf liegt 280m ü. NN etwa 16km südlich von Heiligenstadt. Die umliegenden Berge (Höhen zwischen 430 und 470 m) umschließen die zwei engen Talschluchten: Das Wolfental und das Luttertal. Die wasserreiche Lutter trieb in der Vergangenheit sieben Mühlen an. Der Wasserreichtum des Luttertals ermöglicht die Versorgungen von 14 Eichsfeldorten mit Trinkwasser.

Geschichtliches

  • 1306 erstmals urkundlich genannt (als "Bardoff " )
  • 1551 Bau des Kirchenturmes
  • 1601 1.Volksschule in Großbartloff
  • 1640 das Dorf brannte fast völlig nieder
  • 1680 Valentin Degenhardt begründete in Großbartloff die Wollweberei
  • 1700 erstmals taucht in einer Urkunde der volle Ortsname auf ("Groß-Bartloff ")
  • 1875-80 Bau der Eisenbahnstrecke Leinefelde - Eschwege (" Kanonen - Bahn ")
  • 1894 Eröffnung des Eisenbahnhaltepunkts
  • 1902 erste Wasserleitung im Kreis
  • 1949-52 Bau der Schule (1. Schulenbau nach dem Krieg im Kreis) (1997 Schließung )

Dorfsagen

  • Auf der Hüttstede soll früher ein Dorf gestanden haben. Alle 100 Jahre soll man in der Neujahrsnacht der Jahrhundertwende nach Schlag 12 Uhr die Glocken dort läuten hören. 1900 sind auch einige Leute deswegen hingepilgert. Ob sie aber wirklich etwas gehört haben?
  • In den Felsenklüften des steilen Klusberges sollen sich hiesige Dorfbewohner in ihrer Angst und Not mit den notwendigen Habseligkeiten und ihrem letztem Vieh verborgen haben, vor den raubenden Schweden; noch heute heißt es „Heisens Kämmerlein".
  • In des "Härzchens" Telle des Schimberges sollen sich in den Freiheitskriegen Deserteure aufgehalten haben aus hiesigem Orte. Des Nachts sind sie in das Dorf geschlichen und haben sich Nahrung geholt. Wurde aber das Dorf von Gandarmen abgesucht, so mußten die Angehörigen ihnen Nachts die Speisen bringen.
  • Auf dem Uhlenstein, der früher Uhmenstein hieß, soll im Mittelalter großer Markttag für die ganze Umgegend abgehalten worden sein. Später jedoch soll es verlegt worden sein auf den Backsplan beim hiesigen Gemeindebackhause.
  • Frau Hulle (oder Frau Holle) kommt vom Uhlenstein, wenn die Kinder nicht schlafen wollen, so wurde noch immer den Kindern vorgesagt. Frau Hulle schüttelt das Federbett, wenn es schneit.
  • Der Klusborn (oder Gläserner) soll die kleinen Kinder hervorbringen, man muß nur zur rechten Zeit ein Zuckerstückchen hineinwefen.

Quelle: Chronik von Großbartloff von Pfarrer N. Görich, 1925.

Sehenswürdigkeiten

  • gut erhaltene und restaurierte Fachwerkbauten
  • zwei steinerne Hoftore aus dem 16. Jh.
  • der wildromantische Wasserfall der Lutter (Höhe ca. 8 m)
  • Denkmal des Begründers der eichsfeldischen Wollweberei (Valentin Degenhardt)