Burgen & Schlösser

In dieser Rubrik finden Sie eine Beschreibung aller bedeutsamen Burgruinen, Burgen und Schlösser des Eichsfeldes. Gleichzeitig wurde allen Beschreibungen eine Anfahrtskizze beigefügt, die das auffinden der einzelnen Objekte - und hier besonders der oft schwer zu lokalisierenden Burgruinen - erleichtern soll.

Für die freundliche Bereitsstellung der jeweiligen Texte bedanken wir uns bei Herrn Elmar Golland (Leinefelde/Eichsfeld).

Burgen und Schlösser

Kirchen dem Touristen Entspannung, Erholung und Bildung. Vom 10. -15. Jahrhundert entstand entlang der Grenze zu Hessen, Niedersachsen und Thüringen ein ganzes Burgensystem. Vom Hanstein über den Altenstein, die Goburg, dem Greifen- und Bischofsstein bis zum Keudelstein wurde die Werralinie; vom Rusteberg über Duderstadt, Gieboldehausen und Lindau der Nordteil des Landes geschützt. Der Boden-, Scharfen- und Gleichenstein bildeten die Rückzugslinie im Innern; Aller-, Hasen- und Harburg sowie Deuna und Rüdigershagen sicherten den Ostteil.

Schloss Bischofstein

Der alte Bischofsstein lag ca. 600 m nordöstlich des jetzigen gleichnamigen Schlosses, unweit des letzten Eisenbahntunnels vor dem Lengenfelder Viadukt. Die Burg erscheint aber erst im Spätmittelalter und könnte auf einer älteren frühgeschichtlichen Anlage errichtet worden sein. In einer Urkunde des Jahres 1234 wird als Zeuge ein Tuto de Lapide (vom Stein) erwähnt. Neben dem Landgrafen von Thüringen scheinen die Erzbischöfe von Mainz Anteil an der Burg zu haben, denn um 1255 überträgt der Erzbischof Gerhard 1(1251-1259) seinen Teil an den Edelfreien Gottschalk von Plesse.

Lexikon

Amt

  • Unterster Verwaltungsbezirk im mainzischen Kurstaat mit einem Amtmann an der Spitze. Sitz oft eine Ministerialenburg (z.B. Am Scharfenstein mit 7 Dörfern).

Augsburger Konfession

  • Augsburgisches Bekenntnis, 1530 für den Augsburger Reichstag von Philipp Melanchthon verfasste Grundzüge des evangelischen Glaubens.

Bronzezeit

Rusteberg

Der Rusteberg war im Mittelalter die bedeutendste der mainzischen Burgen des Eichsfeldes. Seit der Latenezeit (5-1. Jhd. v. Chr.) wurde die Bergkuppe als befestigte Anlage genutzt und gelangte wahrscheinlich schon im 9. Jhd. mit Heiligenstadt in den Besitz der Mainzer Erzbischöfe.

Wasserburg Deuna

Die Wasserburg Deuna am Ostrand des gleichnamigen Dorfes ist eine der wenigen erhaltenen und bewohnten befestigten Anlagen des Eichsfeldes. Am Ende einer auffallenden Häufung von Burgen und Herrensitzen zwischen dem Scharfenstein und Deuna sollte sie eine der Dün-Übergänge zur bedeutenden Rheinoder Salzstraße im Leine- und Wippertal schützen.

Hasenburg

Die Hasenburg (asenberc= Götterburg), am östlichen Rande des Eichsfeldes auf einer isolierten Bergkuppe errichtet, besitzt für die Siedlungsgeschichte des mitteldeutschen Raumes eine einmalige Bedeutung. Seit dem Neolithikum (Jungsteinzeit) bis in das hohe Mittelalter (12. Jhd.) konnte eine Besiedlung nachgewiesen werden. Schwerpunkt dabei war das Neolithikum. Das archäologische Material weist auf Verbindungen zum Westen (Schnurkeramiker zw. 2400 und 1800 v. Chr.) und Südwesten (Glockenbecherleute zw. 2200 und 1700 v. Chr.) hin.

Harburg

Von der Harburg, südöstlich von Haynrode auf einem kegelförmigen Gipfel des westlichsten Vorsprungs der Bleicheröder Berge erbaut, sind noch wenige Mauerreste erhalten. Wahrscheinlich erst 1073/74 als befestigte Gegenanlage zur Hasenburg (siehe diese) errichtet, wird sie um 1120 ohne Angabe des Besitzers genannt (Horeburg). Sie scheint dem Markgrafen von Stade gehört zu haben, denn unter den Besitzungen, die Erzbischof Adalbert I. von Mainz (1111-1137) von Richardis von Stade erhielt, werden neben dem Kloster Gerode auch die Harburg genannt.

Allerburg

Im Norden des Altkreises Worbis, unweit der Gemeinde Bockelnhagen liegt auf einem nordwestlichen Ausläufer der Eichsfelder Grenzhöhe die Ruine der Allerburg. Ob zur Frankenzeit oder noch früher an gleicher Stelle eine befestigte Anlage existierte, kann nicht mit Bestimmtheit behauptet werden. Erstmalig 1266 urkundlich erwähnt, wird die Allerburg Stammsitz der Familie von Minnigerode, die das dazu gehörende Gericht mit vier Dörfern (Bockelnhagen, Silkerode, Zwinge und Weilrode) und einigen Wüstungen besaßen.

Scharfenstein

Der Scharfenstein, dessen Erbauungszeit nicht sicher zu bestimmen ist, liegt oberhalb Beurens auf einem Bergsporn am nördlichen Rande des Düns. Erst 1161 bzw. 1186 wird ein Godehard von Scharfenstein als Zeuge genannt. 1221 treten die Brüder von Scharfenstein in der Bestätigungsurkunde Erzbischof Siegfrieds II. von Mainz (1200-1230) für das Kloster Beuren als Zeugen auf.

Gleichenstein

Der Gleichenstein liegt am Südwestende einer nach drei Seiten steil abfallenden Hochebene und hatte somit als Bergspornburg eine günstige strategische Lage. Wahrscheinlich hatte sie mit der 1234 vom thüringischen Landgrafen Heinrich Raspe (Schwager der heiligen Elisabeth) zerstörten Burg Velsecke eine Vorgängerin. Erst 1246 taucht der Name Gleichenstein auf. als sich der Besitzer in einer Urkunde als Heinrich (I.) Graf Gleichen von Gleichenstein nannte.

Inhalt abgleichen