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Hasenburg
Die Hasenburg (asenberc= Götterburg), am östlichen Rande des Eichsfeldes auf einer isolierten Bergkuppe errichtet, besitzt für die Siedlungsgeschichte des mitteldeutschen Raumes eine einmalige Bedeutung. Seit dem Neolithikum (Jungsteinzeit) bis in das hohe Mittelalter (12. Jhd.) konnte eine Besiedlung nachgewiesen werden. Schwerpunkt dabei war das Neolithikum. Das archäologische Material weist auf Verbindungen zum Westen (Schnurkeramiker zw. 2400 und 1800 v. Chr.) und Südwesten (Glockenbecherleute zw. 2200 und 1700 v. Chr.) hin. Die nachfolgende Bronzezeit (Urnenfelderkultur zwischen 1200 und 700 v. Chr.) ist durch Funde an der Südseite belegt. Eine besonders intensive Höhensiedlung konnte für die frühe Eisenzeit nachgewiesen werden. Sowohl in der Hallstattzeit (700-450 v. Chr.) als auch in der Latenezeit (450 v. Chr.) suchten die Umwohner für lange Perioden die Höhe auf, da aus dem Süden und später aus dem Norden (Germanen) Bevölkerungswellen nachdrängten. In der römischen Kaiserzeit existierte auf dem Berg wahrscheinlich eine germanische Kultstätte.
Danach erscheinen erst wieder ab dem 7. Jahrhundert archäologische Belege für die Frankenzeit. Für das 8. und 9. Jahrhundert konnte aber bis jetzt noch keine Besiedlung nachgewiesen werden.
Erst die Zeit der salischen Kaiser (11. Jahrhundert) bringt einen neuen Höhepunkt. Die Hasenburg wird eine der wichtigen Reichsburgen Heinrich IV. Ein mächtiges Tor sicherte an der Südseite den Zugang zu zwei Burganlagen, die durch Graben und Wall auch vom Hinterland getrennt waren. In der östlichen Burg scheinen mehr die Wirtschaftsgebäude, in der westlichen die Repräsentationsräume gelegen zu haben.
Die Zerstörung von 1074 (sächsisch-thüringischer Aufstand gegen Heinrich IV.) ließ von dieser Anlage wenig übrig. Die nach 1075 errichtete Anlage muss ein prachtvoller Bau gewesen sein. Davon zeugt das rekonstruierte gewaltige Kammertor aus behauenen Steinen. Aus zahlreichen Keramikfunden des 12. und 13. Jahrhunderts, Importware aus dem Rheinland, kann geschlussfolgert werden, dass die Burg bis ins späte Mittelalter existierte. In diese Zeit gehört auch die Anlage an der Nordseite.