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Rusteberg
Der Rusteberg war im Mittelalter die bedeutendste der mainzischen Burgen des Eichsfeldes. Seit der Latenezeit (5-1. Jhd. v. Chr.) wurde die Bergkuppe als befestigte Anlage genutzt und gelangte wahrscheinlich schon im 9. Jhd. mit Heiligenstadt in den Besitz der Mainzer Erzbischöfe.
Bereits 1123 wurde die Höhenburg als Sitz des mainzischen Viztums (später Oberamtmann genannt= weltlicher Vertreter des Erzbischofs) erwähnt, dessen Funktion von der Mitte des 12. Jhd. bis 1327 in der Familie von Hanstein (siehe dort) erblich wurde. Nachfolgende Oberamtleute und weitere Burgmannen, darunter auch Edelfreie und Fürstengeschlechter, bauten die Anlage zu einer bedeutenden hochmittelalterlichen Vasallenburg aus, die den Eintritt in das Eichsfeld vom Leinetal her überwachen und schützen sollte.
Während des Bauernkrieges nicht zerstört, beginnt aber mit der Umsiedlung des Oberamtes und des neu geschaffenen Landgerichts 1540 nach Heiligenstadt der Zerfall des Rusteberges, der auch durch die Wallfahrten zur ehemaligen St.-Michaels-Burgkapelle nicht aufzuhalten war.
Aus den Steinen der Burgruine wurde 1749/50 das Mainzer Amtshaus am Ost-Fuß des Berges errichtet, das mit der preußischen Inbesitznahme ab 1815 mehrfach den Besitzer wechselte und heute als Klinik genutzt wird.