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Schloss Bischofstein
Der alte Bischofsstein lag ca. 600 m nordöstlich des jetzigen gleichnamigen Schlosses, unweit des letzten Eisenbahntunnels vor dem Lengenfelder Viadukt. Die Burg erscheint aber erst im Spätmittelalter und könnte auf einer älteren frühgeschichtlichen Anlage errichtet worden sein. In einer Urkunde des Jahres 1234 wird als Zeuge ein Tuto de Lapide (vom Stein) erwähnt. Neben dem Landgrafen von Thüringen scheinen die Erzbischöfe von Mainz Anteil an der Burg zu haben, denn um 1255 überträgt der Erzbischof Gerhard 1(1251-1259) seinen Teil an den Edelfreien Gottschalk von Plesse.
Aber bereits 1282 mussten dessen Erben die Feste an Herzog Albrecht von Braunschweig – verheiratet mit einer Enkeltochter der heiligen Elisabeth – veräußern, der sie vermutlich den Herren von Hardenberg vermachte. Von diesem und den Meißner Markgrafen als Thüringer Langgrafen erwarben die Erzbischöfe von Mainz von 1326-1409 die Ministerialenburg, die ab 1381 Bischofsstein genannt wird. Seit dem 15. Jahrhundert wird er Mittelpunkt eines kurmainzischen Amtsbezirks, zu dem 16 Dörfer gehörten.
Sehr oft wurde die Funktion des Amtsmannes (Amtsvogts) von Adligen wahrgenommen, so 1446 und 1496 von den Herren von Hanstein.
Im Dreißigjährigen Krieg erlitt die Burg schwere Beschädigung und verfiel mehr und mehr, so dass 1747 das jetzige Schloss aus den Steinen der alten Burg und der Stadt zum Stein (eine kleine Siedlung der Burgbediensteten) erbaut wurde. Baumeister des im Barockstil errichteten Gebäudes war Johann Christoph Heinemann (1695-1772) aus Dingelstädt, ein über das Eichsfeld hinaus bekannter Architekt und Baumeister.