Festtage und Traditionen innerhalb des Kirchenjahres

Advent

Der Advent ist die Zeit der Vorbereitung auf das Fest der Geburt Christi. Jedes Jahr zum 1. Advent wird unsere Kirche mit einem Adventskranz aus Tannengrün und 4 Kerzen geschmückt. In der Adventszeit symbolisieren die Kinder, durch ihren Besuch bei den Kranken des Dorfes, die Herbergssuche. Stellt man am 4.12. - dem Namensfest der heiligen Barbara - geschnittene Zweige eines Kirschbaumes (Barbarazweige) ins Wasser, so soll ihr Aufblühen zu Weihnachten Glück bringen. Am 6. Dezember begehen wir den Namenstag des heiligen Bischof Nikolaus. Er besucht alljährlich die Kleinkinder und bringt ihnen kleine Überraschungen.

Weihnachten

Zur Vorbereitung des Weihnachtsfestes ist der Aufbau unserer Weihnachtskrippe, welche am Heiligen Abend 1986 eingeweiht wurde, schon zur Tradition geworden. Viele freiwillige Helfer treffen sich am Samstag vor Heiligabend, um die Krippe im Chorraum unserer Kirche aufzubauen. Auch das Krippenspiel erinnert jedes Jahr neu in eindrucksvoller Weise an das Geschehen in Betlehem und gehört zu jedem Weihnachtsfest.

Silvester

Silvester, am letzten Tag des Jahres, gehen die Kinder von Haus zu Haus und wünschen den Bewohnern singend ein gesundes, fröhliches neues Jahr. Die Kinder bekommen Süßigkeiten geschenkt.

Neujahr

Das neue Jahr wird auch bei uns traditionsgemäß mit einem Feuerwerk begrüßt. Man wünscht sich untereinander ein gesundes, glückliches neues Jahr.

Sternsingen

Der Brauch geht auf die drei Weisen aus dem Morgenland zurück, die von einem Stern im Osten zur Anbetung des neugeborenen Jesus nach Betlehem geführt wurden. Man bezeichnet die Männer als „Heilige drei Könige“. Sie tragen die Namen Caspar, Melchior und Balthasar. Die Sternsinger ziehen am 6. Januar, dem Dreikönigstag, singend von Haus zu Haus. Sie bitten um milde Gaben für bedürftige Menschen und schreiben ihre Initialien „C+B+M“ mit Kreide über die Haustüren. Die Buchstaben stehen für „Christus mansionem benedicat“, welches bedeutet „Christus, segne dieses Haus“.-

Mariä Lichtmess

Diesen Tag begehen wir am 2. Februar. Es werden Kerzen gesegnet. An diesem Tag und am Tag danach erbitten die Gläubigen den Segen auf die Fürsprache des heiligen Bischofs Blasius. Er soll sie vor Halskrankheiten und Unheil schützen.

Fastenzeit

Die Fastenzeit beginnt 40 Tage vor Ostern und dauert von Aschermittwoch bis zur Osternacht. Fast- und Abstinenztage sind Aschermittwoch und der Karfreitag. An diesen Tagen verzichten Katholiken auf Fleischspeisen und begnügen sich mit einer Hauptmahlzeit.

Palmsonntag

Palmsonntag begehen wir am letzten Sonntag vor Ostern. Dieser Tag erinnert an den Einzug Christi in Jerusalem. Die Menschen breiteten ihre Kleider auf der Straße aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Christus ritt auf einem Esel in die Stadt. Heute werden an diesem Tag Palmzweige in der Kirche geweiht. Es sind meistens Weidenkätzchen- und Buchsbaumzweige.

Karwoche

Die Karwoche beginnt mit dem Palmsonntag und der Segnung der Palmzweige. Am Abend des Gründonnerstags trifft sich die Gemeinde zur Eucharistiefeier (heilige Messe) zum letzten Abendmahl Christi. Während der Eucharistiefeier schweigen vom Gründonnerstag bis zur Feier der Osternacht die Glocken und Orgeln der katholischen Kirche, die Kreuze werden mit Tüchern verhüllt. Ein Brauch ist auch das „Klappern der Meßdiener“. Hierdurch wird in den Kartagen das Läuten ersetzt und die Gläubigen zum Gebet gerufen.

Ostern

Ostern feiert man das Fest der Auferstehung des Herrn. Nach dem Festhochamt ist das Ostereiersuchen der Kinder, die noch nicht in die Schule gehen, schon zur Tradition geworden. Jedes Jahr am Ostersonntag lädt die Freiwillige Feuerwehr von Lengenfeld unterm Stein zum Osterfeuer am Dünberg ein. Hier ist stets für Musik und das leibliche Wohl gesorgt.

Markusprozession

Die Markusprozession wurde seit 1657 stets am 25. April (Markustag) durchgeführt.

Bittprozessionen

An den Tagen vor dem Fest Christi Himmelfahrt begeht die Kirche die Bittage, die mit einem Bittamt und einer Flurprozession verbunden sind. Im Volksmund führt diese Woche den Namen „Kreuzwoche“, weil bei den Bittprozessionen, die am Montag, Dienstag und Mittwoch gehalten werden, das Kreuz vorangetragen wird. Am Montag, dem ersten Bittag, kamen die Prozessionen aus Geismar, Döringsdorf, Bebendorf, Hildebrandshausen und Faulungen, seit 1962 nur noch Faulungen und Hildebrandshausen, da 1961 die neue Grenzordnung in Kraft getreten war, nach Lengenfeld unterm Stein. Am zweiten Bittag geht die Lengenfelder Prozession im jährlichen Wechsel nach Hildebrandshausen und Faulungen. Am Mittwoch, dem dritten Tag der Bittwoche, ging unsere Prozession bis zum Jahre 1961 zum Hülfensberg. Dieser Prozessionsweg führte bis zum Jahr 1952 über den Rösebach, den Schlag hinauf, am Keudelstein vorbei, zum Hülfensberg. Heute wird diese Bittprozession aus Anlass der Bittwallfahrt zum Hülfensberg am Sonntag vor dem Fest Christi Himmelfahrt gehalten.

Pfingsten

Zu Pfingsten wird alljährlich am 1. Pfingstfeiertag um 13.00 Uhr die Pfingstprozession abgehalten. Sie nahm stets den Weg der Markusprozession.

Fronleichnam

Fronleichnam ist ein Fest der katholischen Kirche zur Verehrung der Eucharistie am Donnerstag nach dem Fest Dreifaltigkeit. An diesem Tag wird nach der heiligen Messe die Fronleichnamsprozession, eine der prachtvollsten im Eichsfeld und somit auch in Lengenfeld unterm Stein, durchgeführt. Der Pfarrer trägt das Allerheiligste in der Monstranz durch die Straßen. An den vier geschmückten Altären werden Texte aus den vier Evangelien gesungen und nach dem Gebet wird der Segen erteilt. Von 1950 - 1975 wurde der Prozessionsweg mit einem Teppich aus Tannengrün und Blumen ausgelegt. Seit 1949 werden Fähnchen in den Kirchenfarben als Spalier aufgestellt. Der Weg der Fronleichnamsprozession führte von jeher traditionsgemäß von der Kirche aus den Kirchberg hinunter bis zur Gemeindeschenke (heute „Bauernhaus“) - Backgasse - Unter dem Kirchberg entlang - Pfarrgasse - Pfarrbrücke - Hauptstraße (Anfang des Mitteldorfes) - I. Station (Anna Habig, heute Theresia Hildebrand) - II. Station (Altenschulzens Mimi) - III. Station (Klempnersch, heute Joseph Gaßmann) - von dort zurück über die Stennerbrücke - IV. Station (Amtsschriebers, heute Karl Hildebrand) - den Kirchberg hinauf zur Kirche zurück. Am Donnerstag, dem 25.05.1967, wurde das Fronleichnamsfest zum letzten Male auf dem eigentlichen Festtag selbst nach altem Herkommen gefeiert. Seit dem Jahr 1967 wurde Fronleichnam vom Staat nicht mehr als kirchlicher Feiertag anerkannt. Am 19.04.1972 stellte die Dekanatskonferenz des Dekanates Lengenfeld unterm Stein an den Bischof Hugo Aufderbeck in Erfurt den Antrag, das Fronleichnamsfest auf den darauffolgenden Sonntag zu verlegen. So wurde das Fronleichnamsfest zum 1. Male am darauffolgenden Sonntag - 04. Juni 1972 - gehalten. Seit 1976 führen diese Prozessionen auf Fronleichnam (auf dem darauffolgenden Sonntag) und zu unserem Patrozinium im Wechsel einmal durch das Unterland und zum anderen Mal durch das Oberland. Seit der Wiedervereinigung Deutschlands kann das Fest wieder bei uns am Donnerstag als Festtag begangen werden.

Mariä Himmelfahrt

Mariä Himmelfahrt feiern wir am 15. August. Am folgenden Sonntag bringen die Gläubigen Kräuter mit in die Kirche, welche während der heiligen Messe geweiht werden.

Mariä Geburt - Patronatsfest

Das Patrozinium, im Volksmund „Kleine Kirmes“ genannt, feiert unsere Gemeinde im Zusammenhang mit dem Namenspatron unserer Kirche. Fällt das Fest Mariä Geburt auf einen Wochentag, so feiert die Gemeinde das Patronatsfest am darauffolgenden Sonntag mit einem feierlichen Hochamt und einer anschließenden Prozession, wie auf Fronleichnam.

Erntedank

Das Erntedankfest feiern wir am ersten Sonntag im Oktober. Die Gemeinde sagt Dank für die eingebrachte Ernte. Zur Feier in der Kirche bringen die Kinder Körbchen mit Obst und Gemüse mit, die im Altarraum ausgebreitet und vom Priester gesegnet werden. Anschließend werden die Früchte verschenkt.